Beiträge von Juli - September 2021
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Großbaustelle Bahnhof Ludwigslust
Am Nachmittag des 22. September besuchte ich den Ludwigsluster Bahnhof. Derzeit ist dort der Eisenbahnverkehr mehr als spärlich. In Richtung Süden (Wittenberge) ist die Strecke gesperrt, nach Parchim fahren derzeit auch keine Züge, nur aus Hagenow kommen die ODEG 650er und aus Wismar die ODEG 445er und die DB 429er. In vollem Gange sind die Arbeiten an dem Straßentunnel, der alle Bahnhofsgleise unterqueren soll. So ist derzeit nur der äußere Bahnsteig 5 noch in Betrieb. die anderen vier Bahnsteiggleise sind durchtrennt und man hat begonnen sich in die Tiefe zu baggern. Auch waren Arbeiter dabei die Bahnsteigüberdachung des Bahnsteigs 2/3 abzureißen. Neben dem EG begann der Aufbau eines Mischplatzes für die Betonbauer. Die alte Güterabfertigung steht immer noch, ist dem Bauvorhaben eigentlich nicht im Wege, aber es würde mich wundern, wenn sie stehen bleibt.
Als ich so am Bauzaun stand, kam ich mit einem weiteren Zuschauer ins Gespräch. Er war vom dem Straßenunterführungsprojekt ganz begeistert, weil er 1992 an der Verkehrshochschule Dresden genau das in seiner Diplomarbeit zum Thema gemacht hatte. Allerdings damals im Verlauf der Straße die auf der anderen Seite des EG über einen Bü führte. Nach fast 30 Jahren sollte nun dies Projekt endlich umgesetzt werden.



Die durchtrennten Bahnsteiggleise 1 - 4.


Am Bahnsteig 5 b steht ein ODEG 445 bereit zur Rückfahrt nach Wismar.


Aus Wismar kommt ein 429 (RB 17) in den Bahnhof gefahren.


Ein Blick vom Bahnsteig 1 aus durch die noch halb stehende Bahnsteigüberdachung Bahnsteig 2/3 zu einem nach Hagenow Stadt verkehrenden VT 650 am Bahnsteig 5 a.

Der Vorplatz des Empfangsgebäude wird zu einem ZOB umgebaut, aber vorerst muss hier die Technik für die Betonarbeiten am Straßentunnel ihren Platz finden.

Auf dieser derzeitigen Brachfläche soll der Straßentunnel wieder an die Oberfläche kommen.
(27.9.2021, Fotos: Detlef Radke)

E-Lokveteran zu Besuch in Mecklenburg
Am 22. September kam die E 77 10 mit einem Sonderzug nach Kargow, südlich von Waren (Müritz). Dort übernahm die PRESS 112 565, die bisher am Zugschluss mitlief, den Zug und brachte in weiter nach Möllenhagen.
(27.9.2021, Fotos: Michael Uhren, bei Adamsdorf)




Etwas Abwechslung beim Molli
Am 16. September kam ich mal wieder dienstlich nach Bad Doberan und da verleitet es mich doch sehr oft zu einem kleinen Schlenker zum Bahnhof. Eigentlich erwarte ich dort stets nichts besonderes zu sehen. Doch heute hatte ich mal wieder Glück und erlebte eine Abweichung vom allgemeinen Betriebsgeschehen. Zunächst blieb ich am Bü stehen, da recht bald ein Zug aus Kühlungsborn eintreffen sollte. Aus der Ferne sah ich aber vor der Werkstatt eine unter Dampf stehende Lok. Diese setzte sich plötzlich in Bewegung und kam mit donnerndem Auspuffschlag, zur freude der wartenden Fahrgäste die sogleich ihre Handys zückten, fast bis zum Bü gefahren und fuhr gleich wieder kraftvoll zur Werkstatt zurück. Es war die 99 2324.


Inzwischen bezwang auch der erwartete Zug 100 m vor der Ziellinie die letzte Steigung im Sonnenschein.


Während die 99 2323 zum Wasser fassen im hinteren Bahnhofsteil verschwunden war, kam die 99 2324 erneut vorgefahren und konnte etwas später neben der zurückkehrenden Zuglok aufgenommen werden.


Nach dem die 99 2323 wieder mit ihrem Zug nach Kühlungsborn entschwunden war, setzte die 99 2324 noch einmal um und blieb am Empfangsgebäude stehen, wo ich dann das Bild "5 vor 12" abpasste.


Plötzlich kam aus dem Werkstattgebäude "Angelika" (199 016) langsam gefahren und schleppte noch "Otto" (199 014) und die frisch aufgearbeitete 99 2331 mit. Die Fuhre verschwand aus meinem Blickfeld in Richtung Kohlebansen.


Mit dieser Ausbeute war ich recht zufrieden und es sollten auch die einzigen Molliaufnahmen an dem Tag bleiben. Die 99 2324 übernahm anschließend den nächsten Zug nach Kühlungsborn. Welche Lok sie ablöste, habe ich nicht mitbekommen.
(20.9.2021, Fotos: Detlef Radke)

Das Wismarer Brückenbauwerk an der Poeler Straße
Die folgenden Fotos zeigen das Baugeschehen an der Baustelle Poeler Straße in Wismar. In der Kalenderwoche 34 ging als erstes Gleis 151 über die neue Eisenbahnüberführung über die zukünftige Straßenunterführung in Betrieb. Die Fotos sind alle am 9. September entstanden, zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr. Der Fotograf war doch vom recht regen Eisenbahnverkehr vom und zum Hafen überrascht. Ein Kalizug blieb sogar noch unfotografiert.
(20.9.2021, Fotos: René Balo)


Hier ist die Brücke für Gleis 150 zu sehen. Sie wurde Tage zuvor auf ihre Widerlager abgesenkt und augenscheinlich gerade auf ihre korrekte Lage vermessen.


Die 298 337 rangiert Kaliwagen und kommt dabei bis auf das neue Brückenbauwerk vorgefahren. Links davon sieht man die Brücke für das zukünftige Gleis 152. Dieses Gleis gab es früher nicht und ist für die neue Gleisanbindung zur Pier "Seehafen" und "Seegrenz".


185 347 fährt mit einem leeren Salzzug über die neue Eisenbahnüberführung. Am linken Bildrand kann man neue Gleisführung zum Seehafen erkennen (noch nicht fertig).


Die CLR brachte einen Holzzug mit einem Pärchen "Nohabs" nach Wismar. Hier kommen beide Loks gerade auf dem Weg zur Tankstelle auf Gleis 41 angerollt. Dieses Gleis und das im Vordergrund erkennbare Gleis 32 (zum Seehafen) werden zukünftig entfallen.


Die BLG 24 rangiert mit 202 725 einige Ea-Wagen, beladen mit Schrott. Diese Betriebssituation wird es so nicht mehr lange geben. Zwischen dem Stellwerk W2 und Der 202 725 ist wieder Gleis 32 zu sehen. Die 202 725 selbst befährt das Gleis 41.

Die Bauarbeiten am Ludwigsluster Bahnhof haben begonnen
Neben dem Empfangsgebäude soll zukünftig eine Straßenunterführung die Bahngleise queren, als Ersatz für den seit Jahrzehnten geschlossenen Bahnübergang auf der anderen Seite des EG. Im August begannen erste Arbeiten an dem Projekt. Eine Munitionsbergungsfirma begann das entsprechende Areal nach Fundmunition abzusuchen. Im April 1945 war der Ludwigsluster Bahnhof bombardiert worden. Jetzt sind Großgeräte (Rammen oder Bohrer ?) auf beiden Seiten der Gleise aufgestellt worden.
(1.9.2021, Fotos: Thomas Welzel)





Die Straßenbrücke in der Schweriner Wallstraße hat ausgedient
Die den recht tiefen Einschnitt der Eisenbahnstrecke zwischen dem Hauptbahnhof und Görries überspannende Straßenbrücke an der Wallstraße wird noch in diesem Jahr abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das schafft vor allem für den innerstädtischen Autoverkehr einige Probleme, da über diese Brücke das Schlossparkcenter hauptsächlich angefahren wurde. Derzeit laufen Vorbereitungen für den Ersatzbau einer Fußgängerbrücke, damit diese wenigstens weiterhin die Gleise überqueren können.
Irgendwo in diesem Bereich war 1846 der erste Spatenstich für die Eisenbahnstrecke von Schwerin nach Hagenow, die am 1. Mai 1847 eröffnet worden ist. Etwa 20 Jahre später tauchten sogar kühne Pläne auf, den Bereich des Einschnitts zu überdecken und mit Häusern zu bebauen. Das war dann doch zu fortschrittlich für Mecklenburg und so blieb es wie es heute noch ist, ein recht tiefer Einschnitt. Als 1987 der Fahrdraht die Strecke überspannte, war es eigentlich zu eng unter der Brücke, für den normalen Fahrbetrieb. So mussten die Lokführer auf ihren E-Loks stets den Hauptschalter abschalten und stromlos den Bereich durchrollen. Bei der Modernisierung der Strecke nach 1990 hat man das Gleis unter der Brücke noch weiter abgesenkt um diesen stromlosen Abschnitt zu beseitigen. Die Bilder verdeutlichen noch einmal die enge Durchfahrt.
(9.8.2021, Fotos: Detlef Radke)




Ein letzter Gruß aus Plau am See
Am 5. Juni brannte durch eine Brandstiftung der am Bahnhof Plau am See stehende Versuchstriebwagen ET 2000 TT völlig aus und konnte anschließend nur noch zerlegt werden. Nach dem ich am 25. Juni noch die Brandruine antraf, wollte ich mir noch einmal den Ort des Geschehens am 17. Juli ansehen. Wie der Zufall es will, traf ich den leidgeplagten Eigentümer des Fahrzeugs an. Er wartete gerade auf einen LKW, der die drei Fahrwerke abholen sollte, zur weiteren Aufbewahrung. Alle anderen Fahrzeugteile sind in den Schrott gewandert. Dies hatte die am Malchower Bahnhof befindliche Verwertungsfirma Ziehms übernommen. Damit schloss sich endgültig dieses Triebwagenkapitel.
(9.8.2021, Fotos: Detlef Radke)





Bahnhof Wittenburg mit V 200 Bundesbahnflair
Die ex DB V 200 stehen noch immer hoch im Kurs bei vielen Eisenbahnfreunden und dank einiger privater EVU sind noch immer einige auf den Strecken Deutschlands unterwegs. So auch zwei bei der EGP. Der Bahnhof Wittenburg, an der Strecke Hagenow Land - Zarrentin gelegen, hat sich in diesem Jahr zum "hotspot" für den Ganzzuggüterverkehr entwickelt. Schon in den vergangenen Jahren kamen des öfteren Ganzzüge mit verschiedenen Gutarten, für die Landwirtschaft, hier zur Entladung an. Doch in diesem Jahr scheint man einen neuen Rekord anzustreben. Ich schätze mal, dass bereits um die 20 Züge angekommen sind. Mitunter sogar 2 - 3 pro Woche. So bekam ich für den 23. Juli die Info, dass die EGP wieder einen Zug bringen wird. Mit welcher Lok war mir allerdings nicht bekannt. So machte ich mich mal am Morgen auf den Weg nach Wittenburg. Die Ankunftszeit dieser Züge ist immer fraglich. Aber so gegen 7.30 Uhr dachte ich, müsste er schon mal da sein. Da waren zu dem Zeitpunkt aber nur eine wartende LKW Flotte nebst Bagger. Beim freundlichen TME Mitarbeiter, der das Stellwerk in Wittenburg besetzte, erfuhr ich, dass der erste Zugteil gegen 8 Uhr eintreffen sollte. Der ganze Zug war mit E-Lok zunächst nach Schwerin Görries gebracht worden und ab dort übernahm eine Diesellok den halben Zug für den Weitertransport über Hagenow Land nach Wittenburg. Also war noch etwas Warten angesagt, bevor sich die 221 145 erstmals bei der Einfahrt in den Bahnhof Wittenburg zeigte.
(25.7.2021, Fotos: Detlef Radke)



Der Zug fuhr zunächst auf dem Streckengleis am EG vorbei und wurde dann von der V 200 am alten Wasserturm vorbei zurück auf das Ladegleis gedrückt. Die blauen Wagen gehören der EGP.



Sogleich begann der Bagger mit der Entladung des Kalks und füllte den ersten LKW. Als genug Platz im Waggon war schnappte er sich den kleinen Radlader am Kragen und hob ihn in den Waggon. Er wird die Ladungsreste zusammenschieben, die der Greifer so nicht herausbekommt.



Baustelle Straßenunterführung am Bahnhof Wismar
Der Bau der Eisenbahnüberführung (EÜ) Poeler Straße in Wismar durch die DB Netz AG macht Fortschritte. Man erkennt schon deutlich die Krümmung der zukünftigen Fahrbahn. Die Brücke für das mittlere der zukünftig drei Gleise, das Gleis 151, wurde schon abgesenkt und liegt offenbar bereits an seinem endgültigen Platz, während die Brücke für das neue Gleis 152 noch erhöht liegt und darauf wartet, auch abgesenkt zu werden. Von der Brücke für das nördlichste der drei Gleise, das Gleis 150, ist noch nichts zu sehen, auch steht im nördlichsten Baudock noch Wasser.

Die Gleisbaubarbeiten werden in Kürze fortgesetzt werden. Die Inbetriebnahme der Gleise 151 und 152 ist für Ende August / Anfang September vorgesehen. Das Gleis 150 wird im Dezember folgen. Im Dezember ist dann auch die Aufhebung des letzten verbliebenen Bahnüberganges am ehemaligen Stellwerk "W2" (Posten 124) vorgesehen. Stellwerk und Gleise werden dann unverzüglich abgerissen werden, um Platz für die Anbindung der Poeler Straße an die neue Unterführung zu schaffen. Auch wird eine neue Zufahrtstraße zum Lokschuppen, ins ehemalige Bahnbetriebswerk (Eisenbahnfreunde Wismar e.V.) gebaut werden.

Die neue Eisenbahnüberführung wird die in der Poeler Straße zuletzt verbliebenen zwei (ursprünglich: drei) Bahnübergänge ersetzen und die erheblichen, sich kreuzenden Verkehre (Bahn zum Seehafen und Straße) voneinander trennen.

Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist für den Herbst 2022 vorgesehen.

Vereinsvorsitzender / Anschlussbahnleiter
Eisenbahnfreunde Wismar e.V., Poeler Straße 3 (Bahnbetriebswerk), 23970 Wismar
(25.7.2021, Text und Fotos: Andreas Nielsen)





Bahnhof Wittenburg - eine gute Adresse für den spärlichen Güterverkehr in M-V
Allerdings muss man es wissen, wann hier ein Güterzug zur Entladung ankommt. In diesem Jahr geschah dies bisher recht häufig, im Vergleich zu den vergangenen Jahre. So 15 - 20 Züge müssten es inzwischen schon gewesen sein, die ausschließlich Düngemittel für die Landwirtschaft heranbrachten. Dieses Ganzzuggeschäft scheint sich per Eisenbahn zu lohnen. Allerdings trifft man mit diesen Zügen nur private EVU an. Dadurch ergibt sich aber eine bunte Vielfalt an Fahrzeugen. Zwei Beispiele aus der letzten Zeit sind hier einmal vorgestellt.
Am 18. Juni war die nagelneue EBS 159 227 vor Ort. Am späten Nachmittag steht der entladene Zug zur Abfahrt bereit. Leider waren die aufgestapelten alten Betonschwellen etwas im Wege.
(10.7.2021, Fotos: Detlef Radke am 18. Juni, Klaus Buchholz am 24. Juni)




Am 24. Juni erwischte Klaus Buchholz die Freightliner DE 29006 mit neuen Güterwagen in Wittenburg.



Ein Nachschlag zu den Sonderfahrten der PRESS 01 0509
Hier noch einmal einige Bilder eines guten Bekannten, die ich nicht in der Versenkung meines PC verschwinden lassen möchte, vom Einsatz der 01 0509 vor dem geheimnisvollen Sonderzug quer durch Mecklenburg am 15. Juni.
(10.7.2021, Fotos: Frank Tille)

Den Anfang macht eine Nachtaufnahme des Sonderzuges am Abend des 14. Juni im Schweriner Hbf.

Am Morgen des 15. Juni dann noch einmal der Sonderzug im Schweriner Hbf und bei Medewege, von der Brücke der Bundestraße nach Wismar aus.


Die markante Signalgruppe im Bahnhof Karow, kennt vermutlich inzwischen jeder.

Noch einmal der Sonderzug bei Parchim, in Richtung Neustadt Glewe.

Beim längeren Halt in Brahlstorf, wegen des Richtungswechsels, überholten mit den 152 160 und 187 108 gleich zwei Güterzüge den Sonderzug.


Am nächsten Tag (16. Juni) verkehrte der Sonderzug von Schwerin aus zur Insel Rügen und Usedom. Hier ist er im Bf Gelbensande zu sehen.

Streckenerneuerung zwischen Crivitz und Parchim
Vom 28. Juni bis 30. Juli entfallen die Züge zwischen Parchim und Crivitz. Die DB Netz AG erneuert umfangreich die Gleisanlagen. So kommen immer wieder verschiedene private EVU mit ihren Maschinen zum Einsatz.
(8.7.2021, Fotos: Volker Hofmann)

Den Anfang dieser Bilder macht die PRESS 110 772 mit einem Langschienenzug am 28. Juni bei Zapel.

Am 3. Juli konnte die 1401 von D & D aus Hagenow Land mit einem Schotterreinigungszug bei Zapel beobachtet werden.

Am 5. Juli war in Crivitz auf der Brücke die RPRS 248 001 und bei Crivitz die 291 035 mit Schotterwagen anzutreffen.