Beiträge von April - Juni 2018
Das Datum am Ende des Beitrages gibt den Tag der Veröffentlichung an. Die Nennung des Fotografen, betreffs Urheberrechte, steht jeweils am Ende des Beitrages. Eine Weiterverwendung aller Fotos ist ohne Rücksprache mit den Fotografen nicht gestattet!


Molli - Die verpasste Chance einer Vorspannleistung
Am 6. Juni weilte ich mal wieder in Bad Doberan und wollte gegen Mittag nach Kühlungsborn weiterfahren. Da gerade der nächste Mollizug aus Kühlungsborn im Anmarsch war, wollte ich mal den "Tunnelblick" am Ortsausgang von Bad Doberan aufnehmen. Mann muss wohl ehrlicherweise sagen, den "Halbtunnelblick", denn die Linden stehen nur an einer Gleisseite. Irgendwie hatte ich das noch nie aufgenommen. Gesagt, getan und der Zug kam auch alsbald angefahren. Nach etlichen Fernaufnahmen ziemlich direkt von vorn, rauschte der Zug schließlich an mir vorbei und erst beim Einpacken der Kamera, bemerkte ich, dass zwei Loks vor dem Zug sind. So eine Pleite, wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ein anderer Fotostandpunkt besser gewesen. So blieb mir nur ein enttäuschter Blick hinterher. Vorspannleistungen sind beim Molli sehr selten zu erleben. Da ich auf der zweiten Lok ein bekanntes Gesicht sah, fuhr ich doch noch einmal zum Bahnhof, um wenigstens den Grund dieser Vorspannleistung zu erfahren. Wie ich dann hörte, war die 99 2323 gerade erst aus dem Aw Meiningen zurückgekommen und befand sich bereits auf der zweiten Probefahrt, da es noch einige Probleme gab. Zwei Mitarbeiter vom Aw Meiningen waren auch auf der Lok gewesen. Nach dem die Planlok 99 2324 von der Bekohlung zurückkam, dampfte die 99 2323 in den Wagenschuppen, zur weiteren Kontrolle.
(23.6.2018, Fotos: Detlef Radke)




Die DB AG hat ein Herz für Schwalben
Am Stellwerk in Bad Kleinen hat man inzwischen für Schwalben Nisthilfen angebaut. Sie sollen die Vögel überzeugen ihre Nester nicht mehr an die neuen Bahnsteigüberdachungen zu bauen. Indessen haben die Bahnhofstauben bereits das neue Fußgängerüberführungsbauwerk erobert, wie ich selber erlebt habe und verzieren mit ihrem Kot alles darunterliegende.



(21.6.2018, Fotos: Thomas Welzel

Die letzte Dampflok hat Röbel verlassen
Gab es denn überhaupt noch eine Dampflok in Röbel, wird sich vermutlich so mancher fragen. Denn nach Abtransport und Verschrottung der einst zahlreichen Fahrzeuge auf dem Bahnhof von Röbel und dem sich anschließenden Abbau der Strecke bis fast nach Ganzlin, war Röbel aus dem Fokus vieler Eisenbahnfreunde verschwunden. Wer dann doch noch einmal den Weg zum Bahnhofsgelände unternommen hat, sah einen Neubautender in einigem Abstand auf dem letzten vorhandenen Gleis, vor dem Lokschuppen stehen und im Schuppen selber versteckte sich noch die 50 3638. Sie war die letzte von der Est. Wittstock des Bw Wittenberge aus eingesetzte Dampflok. In der Rbd Schwerin war zum Fahrplanwechsel am 30. Mai 1987 offiziell die Dampflokzeit beendet. Aber wie das dann so mit diesen offiziellen Terminen ist, die 50 3638 brachte auch noch am 1. Juni einen Nahgüterzug von Wittstock nach Perleberg und das Bw Wittenberge selber setzte noch zwei Monate lang die 50 3545 für Pendelfahrten zwischen Wittenberge und Geestgottberg über die Elbebrücke ein. Aus besseren Zeiten der Lok kündet das Foto der 50 3638 vom 1. Januar 1979 im Bf Perleberg, als wegen des Kälteeinbruchs der Eisenbahnverkehr fast zum Erliegen kam. Um an dem Tag einen minimalen Eisenbahnverkehr anbieten zu können schickte man die 50 3638 mit einem zusätzlichen Personenzug von Wittenberge nach Perleberg und zurück.


Irgendwann landete die 50 3638 in Röbel und man begann dort mit der Aufarbeitung der Lok. Nach dem das dortige Projekt zum Erliegen kam, verschwand die Lok im Lokschuppen. Im März 2015 bot sich mir die Gelegenheit, die Lok in ihrem Versteck aufzunehmen.


Ein erster Abtransport der Lok ist meines Wissens nach per Gerichtsbeschluss gestoppt worden, da es vermutlich Unstimmigkeiten gab, wem sie denn gehörte. Darüber scheint es nun Jahre später doch Klarheit gegeben zu haben, denn es verdichteten sich die Gerüchte um eine baldige Abholung der Lok durch den Käufer, das EVU D & D aus Hagenow Land. Dieses EVU hatte bereits die 50 3559 erworben und wollte diese betriebsfähig in Klostermansfeld bei der MaLoWa aufarbeiten lassen. Allerdings war der Zustand der Lok nach langer Abstellzeit im Freien sehr schlecht. So muss wohl die Idee aufgekommen sein, die 50 3559 mit Teilen der 50 3638 zu ergänzen. Am 25. Mai war ich zufällig in Röbel und schaute auch am ehemaligen Bahnhof vorbei und sah mit Erstaunen die 50 3638 vor dem Lokschuppen stehen. Also schien doch etwas an den Gerüchten des baldigen Abtransports zu sein. Der konnte allerdings nur noch per LKW erfolgen und vermutlich dann auch im zerlegten Zustand.



Am 5. Juni war es dann soweit. Man hob den Kessel der Lok vom Fahrwerk ab und setzte auch den Tender ohne Drehgestelle auf die Tieflader. Das Fahrwerk folgte ebenfalls. Tender und Kessel fuhren nach Klostermansfeld und das Fahrwerk nach Wittenburg.





Gut in Wittenburg angekommen. (Foto: Thomas Welzel)

(12.6.2018, Fotos: Detlef Radke, Frank Tille (Verladung)

Feldbahnrelikt aus dem Acker gepflügt
Bei der gestrigen Heimfahrt von Schwerin nach Stralendorf erblickte ich bei Klein Rogan bereits von weitem ein merkwürdiges Eisenteil aus dem frisch gepflügten Acker ragen. Bei der Vorbeifahrt sah es doch irgendwie nach einer alten Feldbahndrehscheibe aus und die Nachkontrolle bestätigte den Verdacht. Wie sie dort hingekommen sein mag, wird sich vermutlich nicht mehr klären lassen. Vor allem verwundert es doch, das sie erst jetzt ans Tageslicht gekommen ist, denn dieses Feld war keine Brachfläche, sondern stets in Bewirtschaftung.
Warscheinlich hatte sie etwas mit dem angrenzenden "Siebendörfer Moor" zu tun. Dort ist bis etwa 1954 Torf abgebaut worden, der nachweislich per Feldbahn dort an den Rand des Moores transportiert worden ist.
Einige Tage später war die Drehscheibe verschwunden.
(18.5.2018, Fotos: Detlef Radke, Handyfotos)



Überraschungsgäste auf dem Wismarer Bahnhof
Wenn ich mal in Wismar bin, schaue ich auch stets am Bahnhof vorbei, um die dort abgestellten E-Loks aufzunehmen. So auch am 9. Mai, als ich bereits beim Einbiegen auf den kleinen Kurzzeitparkplatz eine private 155er abseits stehen sah. Es war die 155 103 von ????. Auf dem normalen Abstellgleis standen je eine 155, 146, 182 und 185. Zufällig kam in dem Moment auch noch die 298 337 aus dem Hafenbereich bis auf die Höhe des Stellwerks W 2 gefahren und verschwand dann über ein anderes Gleis wieder in Richtung Hafen.
Der Bahnhof sah ansonsten recht leer aus, da zu dem Zeitpunkt kein Triebwagen aus Rostock da war und durch die Streckensperrung zwischen Bad Kleinen und Schwerin kommen auch keine anderen Reisezüge derzeit nach Wismar, die dann stets am Bahnsteig 1 halten. Doch am Bahnsteig 1 stand halb unter der Überdachung eine glänzende neue rote E-Lok. Also mal schnell in die Richtung gelaufen und überrascht festgestellt, dass es die 193 309 war. Eine Lokbaureihe die mir persönlich noch nie begegnet war. Ein Stromabnehmer war am Fahrdraht, die Lok summte leise vor sich hin, aber leider war kein Lokführer zu sehen, den man mal befragen konnte.
(17.5.2018, Foto: Detlef Radke)






Weiterbau der Klützer Schmalspurbahn vor dem Beginn
Gerüchteweise hörte man ja immer mal wieder, das die Klützer 600 mm Schmalspurbahn "De Lütt Kaffeebrenner" noch um ca 2 - 3 km verlängert werden soll. Nun steht man bereits in den Startlöchern. Auf dem Bahnhofsgelände in Klütz lagern bereits neue Schwellen und Gleise. Die Strecke ab Reppenhagen (siehe Foto) ist bereits freigeräumt. Der Gleisbau Bautzen soll wieder die Arbeiten ausführen und noch diesen Monat beginnen.
(4.5.2018, Foto: Detlef Radke)


Abstellplatz Rostock Seehafen am 1. Mai 2018
Neben dem Fährhafen Mukran auf der Insel Rügen, ist das Gleisareal im Rostocker Seehafen der zweite Abstellplatz für gänzlich oder zeitweilig nicht mehr benötigte Fahrzeuge der DB AG in Mecklenburg-Vorpommern. Angeführt von der 155 158 und weiteren 16 x 143er zeigte sich eine Reihe Lokomotiven. Anderenorts standen auch noch andere Baureihen abgestellt.
(4.5.2018, Fotos: Thilo Wagner)





Traurige Nachrichten aus Rostock
Vor einigen Tagen erreichte mich die traurige Nachricht, dass der mir sehr gut bekannte Eisenbahnfreund Lothar Schultz bereits am 4. April im Alter von 74 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist.

Sein Name wird vielen Eisenbahnfreunden bekannt sein und sicherlich so manches seiner Bücher steht in den Bücherregalen Land auf und Land ab. Wer sich speziell für die mecklenburgische Eisenbahngeschichte interessierte, kam an seinen Veröffentlichungen nicht vorbei.

Persönlich lernten wir uns am 9. 9. 1978 kennen, als ich als neues Mitglied der Rostocker AG 8/9 "Freunde der Eisenbahn" mit auf eine Exkursion ins Raw Stendal fuhr. Weitere Fahrten mit Besichtigungen in Bahnbetriebswerken und auch mal ins Raw Meiningen schlossen sich an. Also all die heiligen Orte, in die man ansonsten als Eisenbahnfreund nicht herein kam. Vorallem war dann auch stets eine Fotogenehmigung mit dabei.
Für mich persönlich unvergessen der Putztag an der 41 1299 im Bw Güstrow am 15. März 1980. Die AG 8/9 unter Lothars Führung wollte gern von dieser Lok ein A3 großer Poster herausgeben. Diese 41er war die letzte ihrer Art in der Rbd Schwerin und als letzte 41er der DR mit einem Oberflächenvorwärmer und einem genieteten 2´2´T32 Tender gekuppelt. In Güstrow, das damalige Auslauf Bw dieser Baureihe in der Rbd Schwerin, stand sie allerdings nur noch in der Heizperiode als Heizlok im Bw unter Dampf und die endgültige Abstellung war bereits angekündigt. Da musste schnell gehandelt werden. So organisierte Lothar diesen Putztag, um die Lok für die Fotoaufnahmen wieder in einem ansehnlichen Zustand zu bringen. Doch vor Ort wurde den angereisten Eisenbahnfreunden schnell klar, das ein Putzen der gesamten Lok nicht schaffbar war. So putzten wir nur die Rauchkammer und die Lokführerseite der Lok fast auf Hochglanz.
Als AG Vorsitzender hatte Lothar stets den Hut auf für die AG Exkursionen. Nebenbei organisierte er auch meist die DMV-Sonderfahrten in der Rbd Schwerin und sorgte für literarischen Nachschub bei der regionalen Eisenbahnliteratur. Da war stets genügend Bedarf vorhanden und die Herausgabe eines neuen Produktes immer ein Kampf mit den Behörden. Denn so einfach mal etwas in Schriftform herausgeben, das ging in der DDR ja gar nicht. Manuskript einreichen, hoffen es gibt gerade ein Papierkontigent und dann den erhofften Stempel für die abschließende Druckfreigabe erhalten. Das dürfte Lothar alles bestens gekannt haben. Unvergessen die kleine Broschürenreihe "Blätter zur Verkehrsgeschichte Mecklenburgs", die in zehn Folgen herauskam. Themen wie "Die Bäderbahn Rövershagen - Graal Müritz" (Heft 10), "Die Rostock - Tribseer Eisenbahn" (Heft 2) oder "Die Tenderlokomotiven der BR 64 und ihr Einsatz in Mecklenburg" (Heft 9) schlossen zu DDR Zeiten so manche Wissenslücke. Nicht zu vergessen sein erstes 1986 verfasstes Buch im Transpress Verlag "Eisenbahnen in Mecklenburg".
Nach 1989 standen ihm ganz neue Möglichkeiten zur Verfügung und es erschienen weitere Bücher, über die Rostocker S-Bahn, den Molli oder das Raw Rostock, in verschiedenen Verlagen. Sein letztes Werk dürfte das 2014 erschienene Buch "Friedrich-Franz-Eisenbahn in Mecklenburg" gewesen sein.

Nun lebt Lothar leider nicht mehr, aber seine Broschüren und Bücher halten die Erinnerung an ihn wach.

(26.4.2018)

Ich kaufe mir eine große Diesellok
Diesen Satz wird sich sicher einmal der Gadebuscher Holger Hempel gesagt haben und hat es unlängst auch in die Tat umgesetzt. Ihm gehört bereits seit einigen Jahren das ehemalige Empfangsgebäude am Bahnhof Gadebusch. Das Gebäude ist ordentlich restauriert und nennt sich jetzt "Station Burgsee", nach dem benachbarten kleinen See vor der Haustür. Im Gebäude ist eine größere Gaststätte etabliert. Das Umfeld ist mit weiteren Eisenbahnrelikten verziert, u. a. auch mit einer kleinen Diesellok und einem ehemaligen Schlafwagen des DDR Regierungszuges. Der kam aus Pasewalk per Straßentransport. Vor dem Wagen war immer noch genügend Plat auf dem Gleis für eine größere Lokomotive. Der angedachte Kauf einer Dampflok ließ sich nicht umsetzen und so fiel die Wahl auf eine ex DR V 180. Mit der ehemaligen V 180 256, die ihre letzten Einsatzjahre als LOCON 301 verbrachte, war dann irgendwann ein geeignetes Fahrzeug gefunden.
Am 19. April war endlich der große Tag der Lokanlieferung in Gadebusch. Aus Wittenberge kommend, von zwei EGP Dieselloks in die Mitte genommen, trat LOCON 301 ihre letzte Fahrt an und zahlreiche Eisenbahnfreunde sahen der kommenden Aktion einer Lokumsetzung mittels zweier Autokräne mit Spannung entgegen.

Doch das erste Foto dieser Bilderfolge soll noch einmal die LOCON 301 (ex 228 256) im Einsatz zeigen.
Michael Uhren nahm die Lok am 12. 4. 2005 mit einem Kalizug im Warener Industriegebiet auf.



Bei der Einfahrt in den Bahnhof Ludwigslust konnte am 19. April der Lokzug von Klaus-Dieter Voß
erstmalig aufgenommen werden. Dem schloss sich ein längerer Aufenthalt im Schweriner Bahnhof an,
da die Anlieferung der Lok in Gadebusch erst auf den späten Abend festgesetzt war,
nach dem der letzte Triebwagen die Strecke Schwerin - Rehna verlassen hat,
da mangels Nebengleisen, der Lokzug auf dem Streckengleis anhalten musste. Von dort aus begann
die erste Umsetzung der Lok auf ein Zwischengleis. Der eigentliche Endstandort war zu weit entfernt.



So kam erst gegen 21.10 Uhr der Lokzug im Kreuzungsbahnhof Groß Brütz an und musste
den letzten Triebwagen aus Gadebusch abwarten, bevor es weiter ging.


Am Bahnhof Gadebusch dann fast Volksfeststimmung. Es fehlten blos noch ein Getränkestand
und eine Bratwurstbude, für die zahlreichen Schaulustigen. Im Vorfeld war das THW und die
Gadebuscher FFw aktiv gewesen und haben den Ort des Geschehens ordentlich ausgeleuchtet und
abgesperrt. Die beiden Autokräne aus Schwerin standen bereits in Bereitschaft.


Es hat dann aber doch einige Zeit gedauert, bis die notwendigen vier Bolzen (?) ihren richtigen
Platz im Lokrahmen gefunden hatten, an denen dann die Kranseile befestigt wurden.
Doch die Schaulustigen hatten Geduld und unzählige Aufnahmen wurden gemacht.
Ein Filmteam des NDR war auch vor Ort und turnte teilweise auf einem LKW herum und machte
auch einige Interviews. Das Ergebnis dessen sah man dann am nächsten Abend im
Regionalfernsehen bei N3. Der Beitrag war aber enttäuschend und sehr kurz.



Irgendwann schwebte dann die Lok durch die Luft und das Filmteam des NDR
auf dem LKW Auflieger war allen Leuten im Bild.
Die Lok musste aber noch einmal auf ein Zwischengleis abgesetzt werden,
bevor sie ihren endgültigen Platz auf dem vorderen Gleis einnehmen konnte.



Nach der Zwischanablage der Lok auf ein Hilfsgleis, nutzte der Eigentümer
die Chance und schaute sichtlich Stolz aus seiner Diesellok.
Nun begann das Umsetzen der beiden Autokräne und die meisten Einheimischen
gingen aber nach Hause. Ich blieb auch nicht mehr so lange vor Ort,
da nicht absehbar war, wann es wohl wieter gehen würde.




Den Abschluss der nächtlichen Fotoaktion zeigen die beiden Bilder, als bereits die
Kranmanschaften eifrig dabei waren ihre ganzen Gegengewichte umzusortieren.
Am nächsten Nachmittag war ich dann noch einmal in Gadebusch, um zu kontrollieren,
ob die Aktion denn auch ein glückliches Ende genommen hat
und wie man sieht, hat auch die zweite Umsetzung der Lok geklappt.
Nun braucht sie nur noch etwas Farbe und ordentliche Lokschilder.
(24.4.2018, Fotos: wenn nicht anders vermerkt Detlef Radke)

Der Molliunfall
Während ich am sonnigen 10. April unterwegs an die Müritz war, gab es beim Molli seit langer Zeit wieder einen Betriebsunfall. Vermutlich stellte man bei einem einfahrenden Zug aus Kühlungsborn im Kreuzungsbahnhof Heiligendamm zu früh die Weiche um, so das es bei drei Wagen zu einer Entgleisung kam. Ich meine etwas von zwei oder drei erletzten Fahrgästen gehört zu haben. In den Abendstunden ist ein Wagen mittels eines Autokrans wieder aufs Gleis gesetzt worden.
Am 13. April holte die Rangierlok "Angelika" die drei Unfallwagen und einen weiteren Wagen in Heiligendamm ab, um sie nach Bad Doberan zur Werkstatt zu bringen. Zuvor musste noch in Heiligendamm rangiert werden, da der vierte Wagen, der mit dem flachen Dach, da dessen Bremsanlage noch in Ordnung war, als letzter Wagen in dem Zug laufen musste. Unterwegs sah es mal so aus, als ob dieser Zug auch noch auf der Strecke liegen bleibt.











(15.4.2018, Fotos: Robert Dröse)

Eine Reise an die Müritz
Am sonnigen 10. April ergab sich für mich die erste diesjährige Fahrt an die Müritz, um meine hoffentlich wieder aus dem Winterschlaf erwachten Kunden zu besuchen. Die erste Station war der Bahnhof Karo. Eigentlich erwartet man dort ja nichts besonderes, aber man weiß ja nie. So entdeckte ich auf dem leeren Bahnhof auch nur ein frei gelegtes Abstellgleis, was mir irgendwie unbekannt war.


Dann sollte das Triebwagendenkmal am Bahnhof Plau am See besucht werden. Auf dem Weg dorthin fiel mir noch ein, doch das Schmalspurlokdenkmal in Plau Quetzin zu besuchen, um festzustellen wie sich deren Zustand vermutlich weiter verschlechtert hat. Doch vor Ort die große Überraschung, keine Dampflok mehr zu sehen. Als ich dort herumirrte kam auch alsbald ein Angestellter des Bauernhofes auf mich zu und ich konnte die alles entscheidende Frage stellen: Wo ist denn die kleine Dampflok abgeblieben??? Die ist seit etwa vier Wochen in Tschechien - hörte ich mit großer Verwunderung. Auch der damals mit erworbene Güterwagen ist dort hin gegangen. Das Foto (von Frank Tille vom Juli 2017) zeigt den beklagenswerten Zustand der Lok. Der Kauf derselben war doch eine Schnapsidee gewesen, da sich der Käufer eigentlich nie mit dem Thema Eisenbahn beschäfigt hatte, sonders auf Lanz Bulldock Traktoren stand. Angeblich soll die Lok bereits auseinandergenommen sein und sich in Aufarbeitung befinden. Da muss man wohl mal das www durchsuchen, ob darüber was zu finden ist. Hinweise werden dankend entgegen genommen.
Vor dem Bahnhof Plau ist derzeit eine Großbaustelle, so das die Aufnahme des Versuchstriebwagnes doch eher nur Erinnerungswert hat.



Weiter gings nach Malchow, um den dort hoffentlich verkehrenden Triebwagen aufzunehmen. Am Stellwerk W 2 sollte es geschehen, mit den durchkreuzten Formsignalen. Die Ankunftszeit rückte heran und es kam kein Triebwagen um die Ecke. Da mir in dem Moment einfiel, das es wohl in der Woche davor einen Unfall mit einem triefenden Autofahrer gegeben hat, schwante mir Böses. Nicht das wieder SEV ist. Ich begab mich bereits auf dem Rückweg, da ertönte hinter mir ein markantes Thyfonsignal, das nur von einem Eisenbahnfahrzueg kommen konnte. Also auf dem Hacken kehrt gemacht und wieder auf die ausgesuchte Fotostelle gehastet. Gerade noch rechtzeitig für den einfahrenden VT 504.002. Die Ausfahrt vom Streckenendpunkt wieder nach Waren habe ich dann auch noch gleich aufgenommen.



Erst zwei Stunden später erscheint der Triebwagen wieder in Malchow, also Zeit genug um mich auch mal ums Geld verdienen zu kümmern. Rechtzeitig wieder am Bahnhof erschienen konnten die nächsten Aufnahmen gemacht werden. Die Rückfahrt des Triebwagens wollte ich aber einmal am Hp Nossentin aufnehmen. Bei der Einfahrt des Triebwagens gesellte sich zufällig noch ein betagter Skoda Oktavia hinzu. Am Bahnsteig standen sogar drei Fahrgäste.



Einige Stunden später ergab sich auch noch die Gelegenheit den Bahnhof in Waren zu besuchen. Leider zeigte sich dieser zuerst nur mit leeren Gleisen. Kein Zug mit werksneuen Betonschwellen stand im Bahnhof abgestellt. An der ehemaligen Ladestraße entdeckte ich dann doch noch die abgestellte 232 223 der Bahnbau Gruppe, laut Anschrift an der Lok. Kurz darauf kam die 112 133 aus Rostock mit einem Zug nach Elsterwerda in den Bahnhof gerollt und einige Minuten später auch wieder der bereits bekannte VT 504.002 aus Malchow, mit einigen umsteigenden Fahrgästen.Die Aufsicht, die es hier erstaunlicherweise noch gibt, unterhielt sich mit dem Lokführer, wie man sieht.




Das letzte Bild des Tages nahm ich wieder in Karow auf. Ich bog einmal auf die alte Straßenführung nach Malchow ab und konnte noch Abdrücke der alten Gleislage der Malchower Strecke in der Straßenführung, die jetzt eine Sackgasse ist, entdecken. Denn einst war das dort mal ganz anders gewesen. Daher steht das südliche Stellwerk auch etwas schräg zu den Gleisen. Davor musste einst noch das Gleis nach Malchow herumgeführt werden. Die heutige, auf Dämmen liegende Straßenkreuzung ist erst neueren Datums.


(11.4.2018, Fotos: Detlef Radke)

Die Betonfahrbahn von Kronshof
Zwischen der Blockstelle Carlshöhe, inzwischen bereits Geschichte, und dem Bahnhof Lübstorf befindet sich bei Kronshof eine Moorstelle, die derzeit aufwendig für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt wird. Angeregt durch einen Filmbericht des NDR im Abendprogramm des N3, machte auch ich mich einmal auf den Weg, mir das Geschehen etwas näher anzusehen. Dank einer Baustraße kann man derzeit parallel des Gleises entlanglaufen und sich ein Bild von den Arbeiten machen.
Die Sanierungsarbeiten an dieser Moorstelle waren in verschiedenen Zuständen zu sehen. Das Eindrücken oder Rammen der Betonpfähle war bereits beendet. So schauten nur noch kleine Stück derselben aus dem Boden heraus. Vom oberen Teil der Stützen wird wieder der Beton abgebrochen, um die Armierung in die nächste Betonschicht einzufügen, für eine ordentliche Verbindung. Einige Fahrbahnteile waren bereits fertig. Erstaunt war ich über die große Neigung von der Mitte der Betonplatte zu den Außenkanten. Wenn dort nicht ordentlich das Wasser abfließen kann, wo dann. Hauptsache der Schotter nebst Gleis kommt nicht auch noch ins Rutschen oder gibt es an der Stelle sogar eine feste Fahrbahn?
Das erste Bild zeigt den einstigen Posten Kronshof, wo es vermutlich einmal einen Bahnübergang gegeben haben muss. Sonst hätte das Gebäude an dieser Stelle keinen Sinn gemacht.
(9.4.2018, Fotos: Detlef Radke und Thomas Welzel)








Österlicher Winterspaß beim Molli
Nach dem erneuten Wintereinbruch am 29. März dachte wohl jeder, na das war es dann wohl mit dem Winter. Doch weit gefehlt. In der Nacht auf den 1. April fiel im Rostocker Umland bis zu 35 cm Schnee! So zeigte sich die Gothestraße in Bad Doberan am Ostersonntagmorgen mal ganz ohne Mollischienen. Erst am Mittag um 12.10 Uhr kam der erste Zug des Tages von Ostseebad Kühlungsborn am Haltepunkt Gothestraße an.
(4.4.2018, Fotos: Dr. Thomas Fraatz-Rosenfeld)