Ich kaufe mir eine große Diesellok
Diesen Satz wird sich sicher einmal der Gadebuscher Holger Hempel gesagt haben und hat es unlängst auch in die Tat umgesetzt. Ihm gehört bereits seit einigen Jahren das ehemalige Empfangsgebäude am Bahnhof Gadebusch. Das Gebäude ist ordentlich restauriert und nennt sich jetzt "Station Burgsee", nach dem benachbarten kleinen See vor der Haustür. Im Gebäude ist eine größere Gaststätte etabliert. Das Umfeld ist mit weiteren Eisenbahnrelikten verziert, u. a. auch mit einer kleinen Diesellok und einem ehemaligen Schlafwagen des DDR Regierungszuges. Der kam aus Pasewalk per Straßentransport. Vor dem Wagen war immer noch genügend Plat auf dem Gleis für eine größere Lokomotive. Der angedachte Kauf einer Dampflok ließ sich nicht umsetzen und so fiel die Wahl auf eine ex DR V 180. Mit der ehemaligen V 180 256, die ihre letzten Einsatzjahre als LOCON 301 verbrachte, war dann irgendwann ein geeignetes Fahrzeug gefunden.
Am 19. April war endlich der große Tag der Lokanlieferung in Gadebusch. Aus Wittenberge kommend, von zwei EGP Dieselloks in die Mitte genommen, trat LOCON 301 ihre letzte Fahrt an und zahlreiche Eisenbahnfreunde sahen der kommenden Aktion einer Lokumsetzung mittels zweier Autokräne mit Spannung entgegen.
Doch das erste Foto dieser Bilderfolge soll noch einmal die LOCON 301 (ex 228 256) im Einsatz zeigen.
Michael Uhren nahm die Lok am 12. 4. 2005 mit einem Kalizug im Warener Industriegebiet auf.
Bei der Einfahrt in den Bahnhof Ludwigslust konnte am 19. April der Lokzug von Klaus-Dieter Voß
erstmalig aufgenommen werden. Dem schloss sich ein längerer Aufenthalt im Schweriner Bahnhof an,
da die Anlieferung der Lok in Gadebusch erst auf den späten Abend festgesetzt war,
nach dem der letzte Triebwagen die Strecke Schwerin - Rehna verlassen hat,
da mangels Nebengleisen, der Lokzug auf dem Streckengleis anhalten musste. Von dort aus begann
die erste Umsetzung der Lok auf ein Zwischengleis. Der eigentliche Endstandort war zu weit entfernt.
So kam erst gegen 21.10 Uhr der Lokzug im Kreuzungsbahnhof Groß Brütz an und musste
den letzten Triebwagen aus Gadebusch abwarten, bevor es weiter ging.
Am Bahnhof Gadebusch dann fast Volksfeststimmung. Es fehlten blos noch ein Getränkestand
und eine Bratwurstbude, für die zahlreichen Schaulustigen. Im Vorfeld war das THW und die
Gadebuscher FFw aktiv gewesen und haben den Ort des Geschehens ordentlich ausgeleuchtet und
abgesperrt. Die beiden Autokräne aus Schwerin standen bereits in Bereitschaft.
Es hat dann aber doch einige Zeit gedauert, bis die notwendigen vier Bolzen (?) ihren richtigen
Platz im Lokrahmen gefunden hatten, an denen dann die Kranseile befestigt wurden.
Doch die Schaulustigen hatten Geduld und unzählige Aufnahmen wurden gemacht.
Ein Filmteam des NDR war auch vor Ort und turnte teilweise auf einem LKW herum und machte
auch einige Interviews. Das Ergebnis dessen sah man dann am nächsten Abend im
Regionalfernsehen bei N3. Der Beitrag war aber enttäuschend und sehr kurz.
Irgendwann schwebte dann die Lok durch die Luft und das Filmteam des NDR
auf dem LKW Auflieger war allen Leuten im Bild.
Die Lok musste aber noch einmal auf ein Zwischengleis abgesetzt werden,
bevor sie ihren endgültigen Platz auf dem vorderen Gleis einnehmen konnte.
Nach der Zwischanablage der Lok auf ein Hilfsgleis, nutzte der Eigentümer
die Chance und schaute sichtlich Stolz aus seiner Diesellok.
Nun begann das Umsetzen der beiden Autokräne und die meisten Einheimischen
gingen aber nach Hause. Ich blieb auch nicht mehr so lange vor Ort,
da nicht absehbar war, wann es wohl wieter gehen würde.
Den Abschluss der nächtlichen Fotoaktion zeigen die beiden Bilder, als bereits die
Kranmanschaften eifrig dabei waren ihre ganzen Gegengewichte umzusortieren.
Am nächsten Nachmittag war ich dann noch einmal in Gadebusch, um zu kontrollieren,
ob die Aktion denn auch ein glückliches Ende genommen hat
und wie man sieht, hat auch die zweite Umsetzung der Lok geklappt.
Nun braucht sie nur noch etwas Farbe und ordentliche Lokschilder.
(24.4.2018, Fotos: wenn nicht anders vermerkt Detlef Radke)
Der Molliunfall
Während ich am sonnigen 10. April unterwegs an die Müritz war, gab es beim Molli seit langer Zeit wieder einen Betriebsunfall. Vermutlich stellte man bei einem einfahrenden Zug aus Kühlungsborn im Kreuzungsbahnhof Heiligendamm zu früh die Weiche um, so das es bei drei Wagen zu einer Entgleisung kam. Ich meine etwas von zwei oder drei erletzten Fahrgästen gehört zu haben. In den Abendstunden ist ein Wagen mittels eines Autokrans wieder aufs Gleis gesetzt worden.
Am 13. April holte die Rangierlok "Angelika" die drei Unfallwagen und einen weiteren Wagen in Heiligendamm ab, um sie nach Bad Doberan zur Werkstatt zu bringen. Zuvor musste noch in Heiligendamm rangiert werden, da der vierte Wagen, der mit dem flachen Dach, da dessen Bremsanlage noch in Ordnung war, als letzter Wagen in dem Zug laufen musste. Unterwegs sah es mal so aus, als ob dieser Zug auch noch auf der Strecke liegen bleibt.
(15.4.2018, Fotos: Robert Dröse)
Eine Reise an die Müritz
Am sonnigen 10. April ergab sich für mich die erste diesjährige Fahrt an die Müritz, um meine hoffentlich wieder aus dem Winterschlaf erwachten Kunden zu besuchen. Die erste Station war der Bahnhof Karo. Eigentlich erwartet man dort ja nichts besonderes, aber man weiß ja nie. So entdeckte ich auf dem leeren Bahnhof auch nur ein frei gelegtes Abstellgleis, was mir irgendwie unbekannt war.
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Dann sollte das Triebwagendenkmal am Bahnhof Plau am See besucht werden. Auf dem Weg dorthin fiel mir noch ein, doch das Schmalspurlokdenkmal in Plau Quetzin zu besuchen, um festzustellen wie sich deren Zustand vermutlich weiter verschlechtert hat. Doch vor Ort die große Überraschung, keine Dampflok mehr zu sehen. Als ich dort herumirrte kam auch alsbald ein Angestellter des Bauernhofes auf mich zu und ich konnte die alles entscheidende Frage stellen: Wo ist denn die kleine Dampflok abgeblieben??? Die ist seit etwa vier Wochen in Tschechien - hörte ich mit großer Verwunderung. Auch der damals mit erworbene Güterwagen ist dort hin gegangen. Das Foto (von Frank Tille vom Juli 2017) zeigt den beklagenswerten Zustand der Lok. Der Kauf derselben war doch eine Schnapsidee gewesen, da sich der Käufer eigentlich nie mit dem Thema Eisenbahn beschäfigt hatte, sonders auf Lanz Bulldock Traktoren stand. Angeblich soll die Lok bereits auseinandergenommen sein und sich in Aufarbeitung befinden. Da muss man wohl mal das www durchsuchen, ob darüber was zu finden ist. Hinweise werden dankend entgegen genommen.
Vor dem Bahnhof Plau ist derzeit eine Großbaustelle, so das die Aufnahme des Versuchstriebwagnes doch eher nur Erinnerungswert hat.
Weiter gings nach Malchow, um den dort hoffentlich verkehrenden Triebwagen aufzunehmen. Am Stellwerk W 2 sollte es geschehen, mit den durchkreuzten Formsignalen. Die Ankunftszeit rückte heran und es kam kein Triebwagen um die Ecke. Da mir in dem Moment einfiel, das es wohl in der Woche davor einen Unfall mit einem triefenden Autofahrer gegeben hat, schwante mir Böses. Nicht das wieder SEV ist. Ich begab mich bereits auf dem Rückweg, da ertönte hinter mir ein markantes Thyfonsignal, das nur von einem Eisenbahnfahrzueg kommen konnte. Also auf dem Hacken kehrt gemacht und wieder auf die ausgesuchte Fotostelle gehastet. Gerade noch rechtzeitig für den einfahrenden VT 504.002. Die Ausfahrt vom Streckenendpunkt wieder nach Waren habe ich dann auch noch gleich aufgenommen.
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Erst zwei Stunden später erscheint der Triebwagen wieder in Malchow, also Zeit genug um mich auch mal ums Geld verdienen zu kümmern. Rechtzeitig wieder am Bahnhof erschienen konnten die nächsten Aufnahmen gemacht werden. Die Rückfahrt des Triebwagens wollte ich aber einmal am Hp Nossentin aufnehmen. Bei der Einfahrt des Triebwagens gesellte sich zufällig noch ein betagter Skoda Oktavia hinzu. Am Bahnsteig standen sogar drei Fahrgäste.
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Einige Stunden später ergab sich auch noch die Gelegenheit den Bahnhof in Waren zu besuchen. Leider zeigte sich dieser zuerst nur mit leeren Gleisen. Kein Zug mit werksneuen Betonschwellen stand im Bahnhof abgestellt. An der ehemaligen Ladestraße entdeckte ich dann doch noch die abgestellte 232 223 der Bahnbau Gruppe, laut Anschrift an der Lok. Kurz darauf kam die 112 133 aus Rostock mit einem Zug nach Elsterwerda in den Bahnhof gerollt und einige Minuten später auch wieder der bereits bekannte VT 504.002 aus Malchow, mit einigen umsteigenden Fahrgästen.Die Aufsicht, die es hier erstaunlicherweise noch gibt, unterhielt sich mit dem Lokführer, wie man sieht.
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Das letzte Bild des Tages nahm ich wieder in Karow auf. Ich bog einmal auf die alte Straßenführung nach Malchow ab und konnte noch Abdrücke der alten Gleislage der Malchower Strecke in der Straßenführung, die jetzt eine Sackgasse ist, entdecken. Denn einst war das dort mal ganz anders gewesen. Daher steht das südliche Stellwerk auch etwas schräg zu den Gleisen. Davor musste einst noch das Gleis nach Malchow herumgeführt werden. Die heutige, auf Dämmen liegende Straßenkreuzung ist erst neueren Datums.
(11.4.2018, Fotos: Detlef Radke)
Die Betonfahrbahn von Kronshof
Zwischen der Blockstelle Carlshöhe, inzwischen bereits Geschichte, und dem Bahnhof Lübstorf befindet sich bei Kronshof eine Moorstelle, die derzeit aufwendig für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt wird. Angeregt durch einen Filmbericht des NDR im Abendprogramm des N3, machte auch ich mich einmal auf den Weg, mir das Geschehen etwas näher anzusehen. Dank einer Baustraße kann man derzeit parallel des Gleises entlanglaufen und sich ein Bild von den Arbeiten machen.
Die Sanierungsarbeiten an dieser Moorstelle waren in verschiedenen Zuständen zu sehen. Das Eindrücken oder Rammen der Betonpfähle war bereits beendet. So schauten nur noch kleine Stück derselben aus dem Boden heraus. Vom oberen Teil der Stützen wird wieder der Beton abgebrochen, um die Armierung in die nächste Betonschicht einzufügen, für eine ordentliche Verbindung. Einige Fahrbahnteile waren bereits fertig. Erstaunt war ich über die große Neigung von der Mitte der Betonplatte zu den Außenkanten. Wenn dort nicht ordentlich das Wasser abfließen kann, wo dann. Hauptsache der Schotter nebst Gleis kommt nicht auch noch ins Rutschen oder gibt es an der Stelle sogar eine feste Fahrbahn?
Das erste Bild zeigt den einstigen Posten Kronshof, wo es vermutlich einmal einen Bahnübergang gegeben haben muss. Sonst hätte das Gebäude an dieser Stelle keinen Sinn gemacht.
(9.4.2018, Fotos: Detlef Radke und Thomas Welzel)
Österlicher Winterspaß beim Molli
Nach dem erneuten Wintereinbruch am 29. März dachte wohl jeder, na das war es dann wohl mit dem Winter. Doch weit gefehlt. In der Nacht auf den 1. April fiel im Rostocker Umland bis zu 35 cm Schnee! So zeigte sich die Gothestraße in Bad Doberan am Ostersonntagmorgen mal ganz ohne Mollischienen. Erst am Mittag um 12.10 Uhr kam der erste Zug des Tages von Ostseebad Kühlungsborn am Haltepunkt Gothestraße an.
(4.4.2018, Fotos: Dr. Thomas Fraatz-Rosenfeld)
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