Ausbesserungswerk Meiningen
Das Ausbesserungswerk Meiningen, in Thüringen, kann jeden 1. und 3. Sonnabend im Monat von 10 - 12 Uhr für 5 Euro Eintrittsgeld besichtigt werden. Am 6. Oktober 2012 war auch ich einer von etwa 120 interessierten Eisenbahnfreunden, die sich durch die Hallen des Werkes führen ließen.
Zunächst wird ein kurzer Film über das Werk gezeigt, einige Verhaltensregeln bekanntgegeben und ein allgemeines Fotografiergebot ausgesprochen. Dann geht es gruppenweise unter der Führung von älteren einstigen Mitarbeitern durch die eizelnen Abteilungen. Angefangen in der Richthalle, wo die Loks de- und auch wieder montiert werden, über die einzelnen Werkstättenbereiche für die Einzelaufarbeitung von Teilen in die Kesselschmiede. Von dort über das Außengelände in den Anheizschuppen, wo die fertigen Loks auf die Abholung warten. Zum Schluss bot man noch frisch gegrillte Thüringer Bratwurst nebst Getränken an und auch ein wenig Literatur konnte erworben werden.
Mir hat der Besuch gut gefallen und kann jedem Eisenbahnfreund nur empfohlen werden. Vor gut 30 Jahren konnte ich bereits das damalige Raw Meiningen besuchen, zu einer Zeit als dort noch die Dampflokaufarbeitung auf vollen Touren lief. Die rege Betriebsamkeit gab es natürlich nicht mehr, zumal das Werk inzwischen auf nur eine Werkhalle verkleinert worden ist und die Mitarbeiterzahl aktuell auf nur noch 128 + 12 Lehrlinge geschrumpft ist.
Alle Fotos: Detlef Radke




Der Werkseingang hat noch den Charme der DR Zeit.


Gleich hinter dem Werkseingang stehen ein Radsatz ohne Spurkranz einer 750 mm Schmalspurlok und die 2 m Achse der 01 114.


Daneben auf einem hölzernen Gestell die extra angefertigten Windleitbleche der 01 150, die das Aw Meiningen gern verkaufen möchte. Die Lok, die z. Z. nach der Aufarbeitung noch im Anheizschuppen stand, hat wieder die schmalen Witte Windleitbleche bekommen.


In der Richthalle angekommen fiel gleich der Blick auf das Führerhaus der Cottbuser 03 204. Daneben stand schlecht fotografierbar eine gesandstrahlte V 80 der DB, die ich hier einmal auslasse. Sie sollte nur optisch aufgearbeitet werden.


99 6101 der HSB war auch fast fertiggestellt.


Der zweite Riesengepäckwagen für den "Molli" geht auch seiner Vollendung entgegen.


Gleich daneben befand sich die Mollilok 99 2331 in fast fertigen Zustand.


Die Aufarbeitung der Schneeräumtechnik der DB AG gehört auch zum offiziellen Profil des Werkes.


Einen neuen Rahmen bekommt die 99 7247 der HSB.


Unter dem alten Kessel der 01 150 werden auf Wunsch des Auftraggebers,Stützen geschweißt, um ihn weiterhin ausstellen zu können.


Aus Österreich ist die normalspurige zweiachsige Lok Nr. 11 "Hellbrunn" der einstigen Salzburger-Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft (Krauss 1902/4814) angereist.


Von einer französischen Museumsbahn stammt die ehemalige Heeresfeldbahnlok der Firma Jung 10120/1940 mit der heutigen Bezeichnung: ACFA Nr.4


Aus der Schweiz ist die ehemalige DB 01 202 zur Aufarbeitung gekommen, von der hier nur der Rahmen zu sehen ist.


Bereits seit August weilt die 99 715 aus dem Pressnitztal im Werk.


In reichlich zerlegtem Zustand präsentiert sich die Stütztenderlok 399.01 aus Österreich.






Im Werkstattbereich konnte ich diverse Schornsteine, die Achsen der 03 204, eine Radsatzdrehbank aus dem Jahre 1942, die alten Treibzapfen der 99 7247 und Schmalspurtenderachsen aufnehmen.



In der Kesselschmiede fiel der Blick zunächst auf einen neuen halbfertigen Kessel,der einen konischen Langkessel und einen Belpaire -Stehkessel besitzt. Er soll für eine australische Dampflok sein. Bereits 2010 fertigten die Meininger solch einen Kessel an.


Der Kessel der 01 202 sah auch sehr imposant aus.


Etwas versteckt zwischen anderen Teilen befand sich der original Kessel der ehemaligen Heeresfeldbahnlok 99 4652 von der Insel Rügen. In wieweit der noch aufarbeitungswürdig ist, muß der Kesselprüfer festlegen. Man sieht aber, daß es sogar an der Rauchkammertür schon eine Befundung mit Messung der Wandstärken gegeben hat. Diese Restwandstärken sind fein säuberlich vorn drauf notiert worden.


Der letzte dort befindliche Kessel gehört zur 399.01.


Der ausgebaute Mischvorwärmer der 03 204 lag ebenfalls in der Kesselschmiede.
Von hier aus ging es dann in den Außenbereich..


An der Stirnseite der Werkhalle dieser rostige Kessel der von 03 204 stammt.


Weiterhin ein Sammelsurium von alten Rahmen und Dampflokteilen.


Auch 52 8087 stand in der letzten Ecke des Werkhofes.


Auch war hier der Transportwagen 80 50 978 5502-8 vom Bww Rostock zu finden. Er diente einst zum Transport der Molliloks ins Raw Görlitz.


Noch ein unbekannter alter Dampflokkessel auf einem Werkswagen.


Etwas deplaziert wirkte hier der Schnelltriebwagen VT 08 503.


Schneepflug 40 80 947 5203-2 auf Abholung wartend.


Der Schneepflug Bauart Meiningen SPM 414 80 80 970 5018-7. Diese Bauart entstand einst aus überzähligen Schlepptendern der Bauart 2´2´T 34.


Werklok 310 279.


Der Schlepptender der 03 204 wartete geduldig auf dem Hof auf seine Lok.


Weiter ging der Rundgang im Anheizschuppen, wo die fertigen Lokomotiven standen. Hier war es allerdings sehr eng und dunkel. Die E 77 10 hatte hier wohl keiner erwartet. Die Lok hatte sich am 4. Oktober mit einem Sonderzug von Dresden aus auf die Reise nach Eisenach gemacht. Von dort ist sie dann am nächsten Tag ins Dampflokwerk abgeholt worden, zu einer Fahrwerksuntersuchung.


Die 93 1360 (ex ÖBB) sah fertig aus.


50 3501 ist die hauseigene Dampflok.


Den Abschluss bildete die 01 150 der DB, die allerdings noch nicht lackiert war.